Erwerbspersonenpotenzial und Vollbeschäftigung

Nach der Jahrtausendwende prägten Negativschlagzeilen die Berichterstattung über den Arbeitsmarkt. Dass sich der Bestand an Arbeitslosen innerhalb von nur 15 Jahren fast halbieren würde und Deutschland eines Tages Zuwanderung brauchen würde, um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, konnten sich damals wohl nur Fachleute vorstellen. Vor zwei Jahren standen die Arbeitsagenturen angesichts der Flüchtlingswelle dann vor ganz anderen Herausforderungen.

In der Berichterstattung und Statistik der Bundesagentur für Arbeit werden die verschiedensten Begrifflichkeiten bemüht, die sich dem Laien nicht immer unmittelbar erschließen. Begriffe wie Erwerbspersonen, Erwerbslose, Erwerbsfähige, Erwerbsquote klingen ähnlich, haben aber unterschiedliche Bedeutung. Zwei Arbeitsblätter und Schaubilder gehen den Begrifflichkeiten unterhaltsam auf den Grund und bringen Licht in das Fachjargon.


2 Arbeitsblätter „Leben und Arbeiten in La Prosperidad“

Ausgangspunkt der Materialien ist die Schilderung des Lebens und der Arbeit in La Prosperidad. In dieser schlaraffenlandähnlichen Volkswirtschaft herrscht Vollbeschäf-tigung. Das Arbeitskräftepotential ist ausgelastet, obwohl es hier und da saisonale Schwankungen oder Sucharbeitslosigkeit gibt. Auf der Grundlage der Verhältnisse in La Prosperidad stellen die Schüler zunächst eine Definition des Begriffs Vollbeschäftigung auf und erläutern, was unter einer Situation der Vollbeschäftigung zu verstehen ist. Im Wege einer Zuordnungsaufgabe klären sie wichtige Konzepte und Begriffe zur Erfassung der Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, wie beispielsweise Erwerbspersonenpotenzial, Vollbeschäftigung, Arbeitslosigkeit, Erwerbslosigkeit und Stiller Reserve. Sie beschäftigen sich anhand von konkreten Aussagen mit dem Konzept des Erwerbspersonenpotenzials und reflektieren, durch welche Einflussfaktoren sich das Erwerbspersonenpotenzial verändert.


2 Schaubilder

Das Erwerbspersonenpotenzial verändert sich einerseits durch die demographische Entwicklung, andererseits durch Zu- oder Abwanderung in der Bevölkerung. Darüber hinaus verändert sich das Erwerbspersonenpotenzial durch die Erwerbsquoten in der Bevölkerung. So erwarten Arbeitsmarktforscher beispielsweise, dass sich der Anteil der berufstätigen Frauen und Älteren zukünftig weiter erhöht. Auch dadurch wird der Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials abgefedert. Schaubild 1 zeigt verschiedene Szenarien für den prognostizierten Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials. Das zweite Schaubild zeigt Erwerbspersonen, Erwerbslose, Nichterwerbspersonen und Stille Reserve in Zahlen.


Es handelt sich um einen kostenpflichtigen Inhalt
Material für 3,99 Euro herunterladen  

 

17.08.2016 | 38243 Aufrufe