Flüchtlinge und der Arbeitsmarkt

2015 bezeichnete Angela Merkel die Hilfsbereitschaft der Deutschen bei der Aufnahme von Flüchtlingen als historisch. Eine Willkommenskultur wurde geschaffen. Doch spätestens seit dem Jahresbeginn 2016 verging kein Tag, an dem in den Medien nicht die Frage gestellt wurde, ob die Stimmung im Land kippen könnte. Parteien, die die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel kritisierten, stiegen im Laufe des Jahres 2016 rasant in der Wählergunst.

Grundsätzlich steht für viele Bürger die Frage im Raum, wie die Integration von Flüchtlingen gelingen kann, Parallelgesellschaften verhindert werden können und den Menschen eine Perspektive gegeben werden kann, damit sie nicht anfällig für Straftaten werden. Dreh- und Angelpunkt bei der Integration von Flüchtlingen ist der Arbeitsmarkt. Auf den ersten Blick erscheint alles ganz einfach: Eine alternde Gesellschaft, eine halbe Million offener Stellen und Fachkräftemangel auf der einen Seite. Auf der anderen Seite eine große Zahl junger, gesunder Immigranten, die als zusätzliches Arbeitskräftepotential plötzlich zur Verfügung steht.

Doch die Rentenkasse kann nur entlastet werden, wenn aus Flüchtlingen auch tatsächlich Erwerbstätige werden. Die offenen Stellen können nur besetzt werden, wenn eine Arbeitserlaubnis vorliegt, Sprachbarrieren überwunden werden und die Qualifikation der Bewerber mit den Anforderungen der Unternehmen übereinstimmen. Und das alles bei jetzt schon bestehender Überlastung der beteiligten Behörden. Arbeitsmarktexperten mahnen daher zu Geduld.



3 Arbeitsblätter zur Integration von Flüchtlingen für den Arbeitsmarkt

Er kommt aus dem Irak. Sein Bruder, der schon länger in Deutschland lebt, verschafft ihm ganz schnell einen Job. Kann er ihn überhaupt annehmen? Welche Genehmigungen benötigt er? Welche Wartezeiten muss er beachten? Sie floh vor den radikal-islamischen Taliban aus Afghanistan. Dort war sie Lehrerin. Doch ihre Abschlüsse werden in Deutschland nicht anerkannt. Welche Möglichkeiten hat sie, in Deutschland eine Ausbildung zu machen und nochmal neu anzufangen? Er kommt aus Ägypten. Sein Asylantrag wurde abgelehnt. Doch er ist Bauingenieur und seine Qualifikation wird in Deutschland sogar anerkannt. Könnte ihn ein Jobangebot vor der Abschiebung bewahren? Anhand von beispielhaften Fällen setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Hürden auseinander, die geflüchtete Menschen zu überwinden haben, wenn sie in Deutschland arbeiten wollen.



3 Schaubilder: Wer darf arbeiten und wer nicht?

Als eines der Hauptprobleme bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt identifizierte die Bertelsmann-Stiftung in einer Studie 2015 die Asylgesetzgebung und mangelnde Kapazitäten in beteiligten Behörden. Drei Charts stellen überblicksartig die wichtigsten Regelungen dar, die Flüchtlinge beachten müssen, wenn sie in Deutschland arbeiten wollen.



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06.09.2016 | 66805 Aufrufe