Das Bruttoinlandsprodukt 2022
Ukraine-Krieg, steigende Energiepreise, gestörte Lieferketten, Fachkräftemangel: Die äußeren Umstände 2022 waren nicht leicht für die deutsche Wirtschaft. Auch die Corona-Pandemie hatte im ersten Quartal 2022 mit zahlreichen Beschränkungen im Dienstleistungsbereich noch Einfluss auf die Wirtschaftsleistung.
Dass sich die deutsche Wirtschaft trotz aller Herausforderungen dennoch mit einem Wachstum von 1,9 % behaupten konnte, überrascht auf den ersten Blick. Hauptstütze des Wachstums war der private Konsum. Nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen gab es vor allem im Unterhaltungsbereich sowie im Gaststättenbereich Nachholeffekte, die für ein überaus dynamisches Wachstum in diesen Bereichen sorgten. Gelitten haben hingegen das Verarbeitende Gewerbe sowie der Bausektor. Hier trübten die hohen Preise, die Energiekrise sowie fehlendes Personal und mangelnde Vorprodukte die Stimmung.
Vier Arbeitsblätter ermöglichen eine aktuelle Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten des BIP 2022.
4 Arbeitsblätter: Berechnung des BIP 2022 nach der Entstehung, Verwendung und Verteilung
Das Bruttoinlandsprodukt ist weit mehr als nur eine Zahl. Es liefert zahlreiche Informationen über die Entwicklung verschiedener Wirtschaftsbereiche und über das Verhalten der Unternehmen, Haushalte und des Staates im abgelaufenen Zeitraum. Das BIP kann auf drei verschiedene Arten berechnet werden: Entstehungsrechnung, Verwendungsrechnung und Verteilungsrechnung.
Die Schülerinnen und Schüler berechnen das BIP 2022 nach allen drei Berechnungsarten und ermitteln den Informationsgehalt der dazu notwendigen Größen für Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik.
Schaubild: Entwicklung des BIP im Zeitablauf
Blickt man auf die Entwicklung des BIP der letzten 50 Jahre zurück, zeigt sich, dass Krisen und Höhenflüge der Wirtschaftsentwicklung in konstanter Regelmäßigkeit wiederkehren. Sowohl die Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09 als auch die Corona-Krise 2020 stellen besonders harte Einschnitte dar. Allerdings ging es nach beiden Krisen, u.a. aufgrund umfangreicher staatlicher Konjunkturhilfen, relativ schnell wieder bergauf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die aktuelle Energiekrise im Jahresverlauf 2023 auf das Wachstum auswirken wird.
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