"Working Poor" - Arbeiten im Niedriglohnsektor
Sie schneiden Haare, pflegen Menschen, liefern Essen aus, ernten Gemüse, helfen in der Küche oder putzen Büros: Rund 5,7 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland unterhalb der Niedriglohnschwelle. Obwohl der Niedriglohnsektor seit 2017 kontinuierlich zurückgegangen ist, hat Deutschland nach wie vor einen ausgeprägten Niedriglohnsektor. Etwa jedes sechste Beschäftigungsverhältnis wird mit weniger als 13,04 Euro pro Stunde vergütet. Dieser Stundenlohn gilt als aktuelle Niedriglohnschwelle in Deutschland 2024 und liegt bei zwei Dritteln des Bruttomedianeinkommens. Betroffen sind vor allem Ungelernte, Migranten, Frauen, Alleinerziehende und überproportional viele Ostdeutsche.
Die Folgen für die Betroffenen reichen von Frustration und Stress über ein Leben knapp über der Armutsgrenze bis hin zu Altersarmut, auch wenn man ein Leben lang gearbeitet hat. In einer Gruppenarbeit gehen die Lernenden der Frage nach, wer im Niedriglohnsektor arbeitet, welche sozioökonomischen Faktoren eine Rolle spielen und welche Folgen aus Sicht der Betroffenen mit Niedriglöhnen verbunden sind.
Gruppenarbeit zum Niedriglohnsektor
Im Rahmen der Materialien erfahren die Lernenden zunächst, was ein Niedriglohn ist. Sie berechnen die Niedriglohnschwelle für 2024 und stellen eigene Vermutungen an, warum Menschen in Deutschland zu sehr niedrigen Löhnen arbeiten.
Im Anschluss erarbeiten Sie im Rahmen einer Gruppenarbeit anhand von Fallbeispielen sowie statistischer Informationen die sozio-ökonomischen Einflussfaktoren auf das Niedriglohnrisiko. Nach Abschluss der Gruppenarbeiten stellen sie die Konsequenzen niedriger Löhne aus der Sicht der Betroffenen dar. Sie charakterisieren die Entwicklung des Niedriglohnsektors in Deutschland im Zeitverlauf und identifizieren politische Ereignisse (Hartz-Reformen, Einführung des Mindestlohns, Mindestlohnerhöhung) als Einflussfaktoren auf die Größe des Niedriglohnsektors. Sie erarbeiten Pro- und Contra-Argumente und entwickeln einen eigenen Standpunkt zu der Frage, ob eine Gesellschaft niedrige Löhne zulassen sollte.
Die Materialien liefern jede Menge anschauliche Beispiele sowie statistische Informationen über den Niedriglohnsektor und ermöglichen eine schülergerechte Erarbeitung eines sensiblen Themas.
Schaubild: In welchen Branchen arbeiten besonders viele Menschen zu niedrigen Löhnen
Im Gastgewerbe arbeitet etwa jeder Zweite zu Niedriglöhnen. Aber auch unser Gemüse und Obst wird von Niedriglohnempfängern geerntet. Fast jeder Dritte, der in Kinos, Diskotheken, Fitness-Studios und anderen Freizeit- und Unterhaltungseinrichtungen arbeitet, erhält kaum mehr als den Mindestlohn. Den geringsten Anteil an Niedriglohnempfängern weisen dagegen die öffentliche Verwaltung, das Versicherungsgewerbe und die IT-Branche auf. Die Grafik zeigt den Anteil des Niedriglohnsektors in verschiedenen Branchen. Zum Download
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